Grundlagen der Choreografie
Akrobatikturnen verbindet Artistik mit Tanz, interpretiert zu gefühlsstarker Musik. Die ästhetischen Bewegungen zur Musik – die Choreografie – machen das Akrobatikturnen aus. Im Wettkampfsport macht die Choreografie ein Drittel der Endnote aus, in der Show entscheidet insbesondere die künstlerische Umsetzung über den Zuspruch des Publikums.
Akrobatinnen und Akrobaten verfügen neben sehr guter Bewegungskoordination über Kreativität und Selbstbewusstsein. Sie haben gute tänzerische sowie artistische Fertigkeiten und ein Flair, durch Bewegung Gefühle und Emotionen auszudrücken. Akrobatinnen und Akrobaten lieben Ästhetik, haben ein geschultes Musikgehör und Taktgefühl.
Eine Darbietung im Akrobatikturnen orientiert sich an der choreografischen Struktur und Gestaltung des Musikstücks sowie an den tänzerischen und turnerischen Fähigkeiten der Akrobatin, des Akrobaten. Sie zeigt akrobatisches Können, die Beziehung zwischen den Partnerinnen und Partnern sowie die Bewegung zu Musik kunstvoll und ausdrucksstark.
Partnerschaft
Ausdruck
Ausführung
Kreativität
Musikalität
Wenn eine Darbietung auf die Fähigkeiten und die Persönlichkeit des Teams zugeschnitten ist und zudem Musik wie auch Choreografie dazu passen, löst sie Emotionen aus. Folgende Aspekte beeinflussen den Erfolg der Darbietung beim Publikum gleichermassen wie bei den Wertungsrichterinnen und Wertungsrichtern:
- Klare Erzählung der Choreografie
- Nachhaltig berührende Momente
- Gut positionierte Überraschungseffekte
- Sicher ausgeführte Spektakuläre Elemente
- Treffende Musikauswahl
- Authentizität
- Ausdrucksstarke Bewegungen
Worauf achtest du als Leiterin oder Leiter Akrobatikturnen besonders? Wie kannst du einfach und schnell erste Erfolge feiern? Fokussiere dich zu diesem Zweck auf Musik und Ausführung sowie auf die Choreografie.
- eine emotionale Wirkung hat (z. B. Gesang, Perkussion, Streicher),
- einige Veränderungen, klare Merkmale und spannende Momente aufweist,
- eine klare Struktur (Storytelling) hat und
- die Schnitte stimmig sind (weich, sauber, den Rhythmus beibehaltend).
Achte beim Musikeinsatz auf das Big Picture: Nutze die Akzente der Musik gezielt, um tänzerische und artistische Höhepunkte zu betonen. Setz die musikalischen Merkmale des Stücks gekonnt ein und merk dir Folgendes:
- Zu viel Inhalt führt zu Gehetze und Überforderung, wodurch die Harmonie abhandenkommt.
- Zu wenig Inhalt ergibt irritierende Pausen und Langeweile, also letztlich einen gestörten Rhythmus.
Die Harmonie zwischen Musik und Bewegung ist wichtig. Die Energie, der Ausdruck und die Bewegungen sollen zur Musik passen ((Video: Geschlagene vs. Gezogene Bewegung)). Die Bewegungen sollten zudem stetig variieren.
- Stimmung passt zur Musik
- Emotionen passen zur Musik (selbstbewusst oder schüchtern)?
- Musik passt zu Ausdruck Akrobat/in (authentisch oder unecht)?
- Stufen- und rollengerecht
- Den Takt treffen
- Saubere Grundformen (z. B. Linien, Kurven, Kreise)
- Den Raum ausfüllen (die gesamte Bodenfläche nutzen, grosse Bewegungen)
- Ausdruck durch Mimik: die mächtigste Waffe einer Künstlerin / eines Künstlers
- Vorfussgang, gestreckte Füsse
- Finger in einer Linie mit den Armen halten bzw. die Armhaltung allgemein
- Körperhaltung: die diagonalen Linien
Schau dir folgende Übungen von Weltklasseathletinnen und -athleten an. Reflektiere danach Folgendes:
- Was bleibt dir in Erinnerung bei der Übung? Warum?
- Selbst wenn wir den Tanzstil nicht mögen, finden wir ihn trotzdem gut? Wenn ja, warum?
- Wie würdest du diese Übung verbessern?
Hier findest du Musik für deine ersten eigenen Choreografien
TYNEGYM und Premium Beat